Beruf Aufsichtsrat
- Ein Aufsichtsratsmandat ist … kein Ehrenamt, sondern eine verantwortungsvolle und hohen Einsatz fordernde Aufgabe.
- Es wäre wünschenswert, dass der Aufsichtsratsvorsitzende … sich diesem Amt hauptberuflich widmet…
(Auszug, gekürzt aus Begründungen zum Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich, Deutschland)
Ausschüsse
Die Zeiten, in denen Einzelpersonen mehr als 10 Aufsichtsratsmandate innehatten, sind vorbei.
Viele Unternehmen halten mehr als nur die gesetzlich geforderten Aufsichtsratssitzungen im Jahr ab. Gremien, denen mehr als 6-8 Peronen angehören, sind nicht optimal arbeitsfähig, deshalb hat sich ein breites Ausschusswesen etabliert (Bilanzausschuss, Personalausschuss, Nominierungsausschuss, Strategieausschuss, Vergütungsausschuss, Kreditausschuss, ...).
Ausreichend Zeit nehmen
Ein professioneller Aufsichtsrat erhält alle Unterlagen frühzeitig vor der Sitzung, bereitet sich gewissenhaft vor und stimmt sich ab. Alleine der Umfang der Unterlagen zum Jahresabschluss (Bilanz, G&V, Anhang, Lagebericht, Corporate Governance Bericht, Risikobericht und vor allem die Geschäftsberichte in Zentimeterdicke bei börsenotierten Gesellschaften) erfordert viel Zeit und Aufwand. Auch für die Nachbearbeitung abgehaltener Sitzungen (besonders Protokoll, Beantwortung der in der Sitzung offengebliebenen Fragen, Studium erhaltener Unterlagen etc.) ist Zeit erforderlich. Summiert man die Tage, so zeigt sich, dass ausreichende Zeit ein wichtiges Kriterium ist. Insbesondere Aufsichtsratsvorsitzende, die ja auch in allen Ausschüssen leitend wirken, sind bei großen, börsenotierten Unternehmen und in Krisenzeiten "full time jobs".